Doel 1 geht vom Netz – wer fängt die Energie-Lücke auf?
- Thorsten Kambach
- 14. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Ein kühler Wind weht über die belgische Küstenebene. Seit fast fünf Jahrzehnten markiert der hohe Kühlturm von Doel 1 das Landschaftsbild. Heute ist es anders – das Summen der Generatoren wird für immer verstummen. Das Kraftwerk, einst Symbol für eine scheinbar unerschütterliche Energieversorgung, steht nun für den Wandel. Ein letztes Mal wird Strom produziert, dann geht Doel 1 für immer vom Netz. Doch die Energiefrage bleibt bestehen.

Belgien ist damit Teil einer Entwicklung, die sich in ganz Westeuropa abzeichnet: Der langsame, aber unaufhaltsame Rückzug der Atomkraft. Seit 2020 wurden bereits 17 Atomkraftwerke in Westeuropa abgeschaltet, mit den belgischen Stilllegungen steigt die Zahl auf 20. Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Schweden – die Liste der Länder, die sich von der Atomenergie verabschieden, wird länger. Doch eine Frage bleibt: Wo soll der Strom in Zukunft herkommen?
1. Warum Belgien aus der Atomkraft aussteigt
Belgien hat sich bereits 2003 zum Atomausstieg verpflichtet. Nach einer ersten Verlängerung der Laufzeiten folgte 2022 der endgültige Beschluss, schrittweise aus der Atomkraft auszusteigen. Hauptgründe sind die Alterung der Reaktoren, Sicherheitsbedenken und der politische Wille, erneuerbare Energien zu fördern. Gleichzeitig bleibt das Land jedoch von Energieimporten abhängig, was Fragen nach der langfristigen Strategie der Energieversorgung aufwirft.
Die Debatte über die Abschaltung war kontrovers. Während Umweltverbände das Ende der Atomkraft befürworten, warnen Industrievertreter vor steigenden Strompreisen und einer wachsenden Importabhängigkeit. Der belgische Staat setzt deshalb auf eine Mischung aus erneuerbaren Energien, Gaskraftwerken und Importen aus Nachbarländern.
2. Der Rückbau von Doel 1 – Ein komplexer Prozess
Die Stilllegung eines Atomkraftwerks ist kein einfacher Vorgang. Nach der Abschaltung beginnt ein jahrelanger Prozess, bei dem zunächst Brennelemente entfernt und die Anlage schrittweise dekontaminiert wird. Der komplette Rückbau eines Kraftwerks kann mehrere Jahrzehnte dauern. Bei Doel 1 wird erwartet, dass die endgültige Demontage erst in den 2040er-Jahren abgeschlossen sein wird. In der Zwischenzeit bleibt das Gelände unter strenger Aufsicht, da radioaktive Materialien sicher entsorgt werden müssen.
Eine der zentralen Herausforderungen besteht darin, wie das Gelände nach dem Rückbau genutzt wird. In Deutschland gibt es bereits Beispiele für umgewidmete Kraftwerksstandorte, etwa für Industrieanlagen oder erneuerbare Energien. Ob Belgien eine ähnliche Strategie verfolgt, ist noch unklar.
3. Was passiert mit der Stromversorgung?
Doel 1 hatte eine Leistung von 454 MW. Das reicht, um etwa 400.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Doch woher kommt nun die Energie?
Importe: Belgien ist zunehmend auf Strom aus Nachbarländern wie Deutschland und Frankreich angewiesen.
Gaskraftwerke: Diese sollen die Lücke kurzfristig schließen, sind aber teuer und CO₂-intensiv.
Erneuerbare Energien: Belgien setzt verstärkt auf Offshore-Windparks und Solarenergie, doch der Ausbau geht schleppend voran.
4. Unternehmen als treibende Kraft der Energiewende
Jede ungenutzte Dachfläche ist eine verpasste Chance. Gewerbedächer bieten riesige Flächen, auf denen Solarstrom erzeugt werden kann – direkt vor Ort, ohne neue Flächen zu versiegeln, ohne Abhängigkeit von zentralen Energieversorgern. Genau hier setzt LORENZ³ an.
LORENZ³ hat ein einfaches, aber wirkungsvolles Geschäftsmodell: Wir pachten die Dachflächen von Unternehmen, erschließen sie für Solarenergie und finanzieren das gesamte Projekt. Für Unternehmen bedeutet das: kein finanzielles Risiko, kein administrativer Aufwand, aber maximale Beteiligung an der Energiewende. Ihr Dach bleibt Ihr Dach – aber anstatt es ungenutzt zu lassen, wird es zu einem aktiven Kraftwerk.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Nachhaltigkeit mit Substanz: Ihr Unternehmen leistet einen messbaren Beitrag zur Energiewende und verbessert seine CO₂-Bilanz.
Kostensicherheit: Langfristig günstigere Strompreise durch eine dezentrale Energieversorgung.
Keine Investition nötig: LORENZ³ übernimmt die gesamte Finanzierung und Umsetzung.
Energieunabhängigkeit: Unternehmen reduzieren ihre Abhängigkeit von schwankenden Strompreisen und zentralisierten Energienetzen.
5. Die Zukunft der Energieversorgung – Was kommt nach der Atomkraft?
Während Europa sich schrittweise von der Atomkraft verabschiedet, rücken alternative Technologien in den Fokus. Photovoltaik ist dabei nur ein Baustein. Wasserstoff, Speichertechnologien und intelligente Energienetze werden zunehmend wichtiger. Die EU setzt verstärkt auf diese Technologien und plant umfangreiche Investitionsprogramme.
Für Unternehmen bedeutet das: Wer frühzeitig auf erneuerbare Energien setzt, sichert sich nicht nur eine unabhängige Stromversorgung, sondern auch einen Wettbewerbsvorteil. Die Zukunft liegt nicht mehr in zentralen Großkraftwerken – sie entsteht dezentral, flexibel und nachhaltig.
Während in Belgien die Lichter in den alten Reaktorgebäuden ausgehen, könnten auf Ihrem Dach die Lichter angehen – mit Solarstrom, den Sie selbst produzieren. Sprechen Sie mit uns. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre ungenutzten Flächen in eine nachhaltige Energiequelle verwandeln. Denn die Zukunft der Energie liegt nicht mehr in Betonbauten mit kilometerlangen Sicherheitszäunen. Sie liegt über unseren Köpfen – auf den Dächern unserer Unternehmen.
Abschaltung belgischer Atomkraftwerke:
Fakten zur Atomkraft und ihrem Rückbau
1. Stilllegungen von Atomkraftwerken in Europa (2020–2025)
• Deutschland: Am 15. April 2023 wurden die letzten drei Atomkraftwerke – Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 – gemäß Atomgesetz abgeschaltet.
• Belgien: Die Abschaltung von Doel 1 ist für 2025 geplant.
2. Rückbau von Atomkraftwerken
• Dauer: Der Rückbau eines Atomkraftwerks dauert in der Regel etwa zehn bis zwölf Jahre, kann jedoch je nach Anlage variieren.
• Kosten: Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten für den Rückbau eines einzelnen Kraftwerks auf mindestens eine Milliarde Euro.
3. Entsorgung von radioaktivem Abfall
• Finanzierung: Für die Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle wurden in Deutschland finanzielle Mittel in Höhe von 24,1 Milliarden Euro bereitgestellt und in den “Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung” übertragen.
4. Wirtschaftlichkeit der Atomkraft
• Kostensteigerungen: In Ländern mit westlichen Sicherheitsstandards sind die Kosten für Neubauprojekte von Atomkraftwerken massiv gestiegen. Beispielsweise wurden die Kosten für den Bau von zwei Reaktoren des AKW Hinkley Point C in Großbritannien im Jahr 2016 auf 16 Milliarden Pfund geschätzt; aktuell (im Jahr 2024) haben sie sich auf 32 Milliarden Pfund erhöht.
Diese verifizierten Fakten bieten einen aktuellen Überblick über den Stand der Atomkraft und die Herausforderungen des Rückbaus in Europa.
1. Stilllegung von Atomkraftwerken in Deutschland
2. Rückbau von Atomkraftwerken
3. Entsorgung von radioaktivem Abfall & Finanzierung
4. Kostensteigerung beim AKW Hinkley Point C
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