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5 Projekte, die den Unterschied machen

  • Autorenbild: Thorsten Kambach
    Thorsten Kambach
  • 6. Feb.
  • 4 Min. Lesezeit

Technologische Innovation, wirtschaftliche Chancen, weniger Abhängigkeit von fossilen Energien – Fünf Projekte, die zeigen: Deutschland wissen doch, wie Fortschritt geht.


Offshore Windpark
Offshore Windpark – Illustration

1. Offshore-Windpark Riffgrund 3: Saubere Energie mit Power-Partnern


Deutschlands Offshore-Windkraft boomt – und Riffgrund 3 ist das nächste große Projekt, das die Energiewende voranbringt. Der Windpark liegt 50 Kilometer nordwestlich von Borkum in der Nordsee und wird mit 913 Megawatt eine der größten Anlagen seiner Art. Die 83 Windturbinen sollen jährlich fast eine Million Haushalte mit klimaneutralem Strom versorgen. Das Besondere: Große Unternehmen wie Amazon, BASF und Google haben sich langfristige Stromabnahmeverträge (PPAs) gesichert. Diese Abnahmeverträge sorgen für Planungssicherheit und zeigen, dass Windenergie längst als verlässliche Energiequelle etabliert ist.


Herausforderungen gibt es dennoch: Wegen Verzögerungen bei der Netzanbindung durch den Netzbetreiber TenneT kann der Park erst 2026 vollständig in Betrieb gehen. Dennoch ist Riffgrund 3 ein Meilenstein für den Offshore-Sektor und ein starkes Signal für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland.



2. Batteriespeicher in Niedersachsen: Mehr Flexibilität fürs Stromnetz

Der Ausbau erneuerbarer Energien braucht stabile Netze – und genau hier setzt das Großspeicherprojekt in Alfeld, Niedersachsen, an. Mit einer Kapazität von 275 Megawattstunden und einer Leistung von 137,5 Megawatt wird dieser Batteriespeicher der größte seiner Art in Deutschland. Er soll helfen, Strom aus erneuerbaren Energien effizient ins Netz zu integrieren und Lastspitzen auszugleichen.


Warum ist das wichtig? Weil Solar- und Windenergie stark wetterabhängig sind. Wenn viel Energie produziert, aber wenig verbraucht wird, sorgt der Speicher dafür, dass dieser Strom nicht verloren geht. Umgekehrt kann er in Zeiten hoher Nachfrage einspringen. Das erhöht die Netzstabilität und verringert die Abhängigkeit von fossilen Reservekraftwerken.


Das Projekt in Alfeld ist ein wichtiger Schritt für die Flexibilisierung des Strommarktes. Mit wachsender Speicherkapazität können erneuerbare Energien effizienter genutzt werden, was langfristig zu stabileren Preisen und einer zuverlässigeren Stromversorgung führt. Ein Mega-Speicher in Alfeld (275 MWh) geht an den Start. Er gleicht Schwankungen im Netz aus und bringt mehr Stabilität für erneuerbare Energien. Das heißt: Solarstrom wird effizient genutzt – unabhängig von Wetter oder Tageszeit. Wer in Speicherkapazitäten investiert, sichert sich langfristige Marktchancen.

Batteriespeicher
Batteriespeicher – Illustration

3. Balkonkraftwerke: Solar für alle

Solarstrom selbst erzeugen, ohne ein komplettes Dachmodul installieren zu müssen – genau das macht Balkonkraftwerke so attraktiv. Diese kleinen Photovoltaikanlagen lassen sich einfach an Balkonen, Terrassen oder Fassaden anbringen und ermöglichen es Privatpersonen, ihren eigenen Strom zu produzieren.


Der Markt boomt: In den letzten Jahren hat sich die Nachfrage nach Balkonkraftwerken verfünffacht. Grund dafür sind sinkende Preise für Solarmodule, vereinfachte Anmeldeverfahren und neue gesetzliche Regelungen, die die Nutzung auch für Mieter erleichtern. In vielen Fällen können Mieter oder Wohnungseigentümer nun auch ohne Zustimmung der Eigentümergemeinschaft Solarmodule installieren.


Das Potenzial ist riesig. Wenn Millionen Haushalte in Deutschland auch nur einen Teil ihres Strombedarfs selbst decken, reduziert das die Belastung der Stromnetze und sorgt für eine höhere Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen. Zudem sind Balkonkraftwerke eine ideale Einstiegslösung für alle, die ihren eigenen Beitrag zur Energiewende leisten wollen.


4. Agri-Photovoltaik: Doppelte Ernte mit Solar

Agri-Photovoltaik verbindet Landwirtschaft und Energieerzeugung – eine Win-Win-Situation für Landwirte und die Energiewende. In der bayerischen Hallertau wurde Deutschlands erste Hopfen-Agri-PV-Anlage errichtet, bei der Solarmodule in die Anbauflächen integriert sind. Das Besondere: Die Module spenden Schatten, reduzieren die Verdunstung und schützen die Pflanzen vor extremen Wetterbedingungen.


Diese Technologie bietet eine doppelte Nutzung von Flächen. Während Landwirte ihre Ernten optimieren, wird gleichzeitig saubere Energie erzeugt. Das macht Agri-PV besonders attraktiv für Regionen, in denen Land knapp ist oder extreme Witterungsbedingungen zunehmend zur Herausforderung werden.


Das Projekt in Bayern ist ein Vorzeigeprojekt, das wissenschaftlich begleitet wird. Es zeigt, wie Landwirtschaft und Solarenergie nicht in Konkurrenz stehen müssen, sondern sich ergänzen können. In Zukunft könnten solche Anlagen großflächig zum Einsatz kommen und landwirtschaftlichen Betrieben eine zusätzliche Einnahmequelle bieten. Landwirtschaft trifft Solar – und alle profitieren. Die erste Hopfen-Agri-Photovoltaikanlage Deutschlands zeigt, wie Energieerzeugung und Pflanzenanbau Hand in Hand gehen. Schutz vor Wetterextremen, weniger Verdunstung, rentable Stromproduktion – ein Modell, das sich rechnet.


Balkonkraftwerk Solar
Balkonkraftwerk Solar

5. Geothermie in München: Wärme aus der Tiefe

Die Nutzung von Erdwärme ist eine der vielversprechendsten Technologien für eine nachhaltige Wärmeversorgung. In München entsteht derzeit die größte Geothermieanlage Kontinentaleuropas, die künftig 75.000 Haushalte mit klimafreundlicher Heizenergie versorgen soll. Das Projekt wird von den Stadtwerken München (SWM) vorangetrieben, die bereits jetzt als Deutschlands größter Betreiber von Geothermieanlagen gelten.


Geothermie hat den Vorteil, dass sie unabhängig von Wetter- und Tageszeit funktioniert. Die Wärme wird aus tiefen Erdschichten gewonnen und über Wärmetauscher ins Fernwärmenetz eingespeist. Damit bietet die Technologie eine stabile und langfristige Lösung für die Dekarbonisierung von Heizsystemen.


Das Potenzial ist enorm: Schätzungen zufolge könnte Geothermie bis zu 25 % des deutschen Wärmebedarfs decken. Der Ausbau in München zeigt, dass erneuerbare Wärmequellen eine entscheidende Rolle bei der Energiewende spielen können – vor allem in urbanen Räumen, wo der Heizbedarf hoch ist.


Fazit: Energiewende heißt jetzt handeln

Die Projekte zeigen: Erneuerbare Energien setzen sich durch. LORENZ³ unterstützt Unternehmen, die diesen Wandel aktiv nutzen wollen – für nachhaltige Energie und wirtschaftlichen Erfolg. Deutschlands Energiewende braucht Macher**


 

Die fünf vorgestellten Projekte im Überblick


Für alle, die noch tiefer in die Themen einsteigen möchten, haben wir hier eine kompakte Übersicht der Projekte mit weiteren Details.


1. Offshore-Windpark Riffgrund 3

Standort: Nordsee, nahe Borkum

Kapazität: 913 Megawatt

Stromversorgung: 900.000 Haushalte

Bedeutung: Sicherer Windstrom für Industrie & Haushalte


2. Batteriespeicher Alfeld

Standort: Niedersachsen

Kapazität: 275 Megawattstunden

Bedeutung: Stabilisiert das Stromnetz & macht erneuerbare Energien flexibler


3. Balkonkraftwerke-Boom

Trend: Mini-PV-Anlagen für Haushalte

Vorteile: Einfache Installation, sinkende Preise, weniger Bürokratie

Marktentwicklung: Verfünffachte Nachfrage in einem Jahr


4. Agri-Photovoltaik in Bayern

Projekt: Solar auf Hopfenfeldern

Vorteile: Doppelte Nutzung von Flächen – Energie & Landwirtschaft

Ausblick: Skalierung für weitere landwirtschaftliche Flächen


5. Geothermie-Projekt München

Kapazität: Versorgung für 75.000 Haushalte

Technologie: Tiefengeothermie

Bedeutung: Zukunftsmodell für städtische Wärmeversorgung


 

Quellen und weiterführende Links:

1. Offshore-Windpark Riffgrund 3 (Nordsee)



2. Batteriespeicher in Alfeld (Niedersachsen)



3. Balkonkraftwerke-Boom in Deutschland



4. Agri-Photovoltaik in Bayern



5. Geothermie-Projekt München


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