Warum eine europäische Batterieproduktion mehr bedeutet als Unabhängigkeit
- Thorsten Kambach
- 12. März
- 2 Min. Lesezeit
Batterien sind nicht nur eine technologische Notwendigkeit – sie sind ein Wirtschaftsfaktor, ein Standortvorteil und eine Zukunftsfrage für Europa. Doch während die EU bis 2030 90 Prozent des eigenen Batteriebedarfs aus heimischer Produktion decken will, zeigt eine aktuelle Studie des Fraunhofer ISI: Dieses Ziel ist in Gefahr.

Denn die Herausforderung ist größer als oft gedacht. Es geht nicht nur darum, geopolitische Abhängigkeiten zu vermeiden – es geht um Arbeitsplätze, regionale Wertschöpfung und die Zukunft der europäischen Industrie. Wenn Europa bei der Batterieproduktion den Anschluss verliert, verliert es weit mehr als nur Produktionskapazitäten. Ganze Industriezweige, die von der Energiewende abhängen, könnten in ihrer Entwicklung ausgebremst werden.
Das Fraunhofer ISI hat verschiedene Szenarien durchgerechnet – und die Ergebnisse sind ernüchternd. Bis 2030 wird die Nachfrage nach Batteriezellen auf rund eine Terawattstunde jährlich steigen, angetrieben von der Elektromobilität und der Energiewirtschaft. Doch in der Hälfte der Modellrechnungen bleibt Europa weit hinter dem Ziel einer 90-prozentigen Eigenproduktion zurück. Realistisch sind aktuell nur 50 bis 60 Prozent – zu wenig, um die volle Kontrolle über diese Schlüsseltechnologie zu behalten.
Verpasste Chancen? Warum Batterieproduktion mehr ist als Technologie
Wer Batterien baut, baut nicht nur Energiespeicher – er schafft ganze Industriecluster. Forschung, Entwicklung, Produktion, Recycling – eine starke Batteriewirtschaft ist weit mehr als nur Gigafactories. Sie bedeutet Tausende von Jobs in Hochtechnologie, neue Wertschöpfungsketten und wirtschaftliche Resilienz für Regionen, die vom Wandel in der Automobilbranche betroffen sind.
Umso bedenklicher ist, dass 80 Prozent der weltweiten Batterieproduktion bereits in Asien verankert sind. Wenn Europa es nicht schafft, diese Industrie selbst aufzubauen, werden nicht nur die Produktionsstätten, sondern auch die Innovationskraft und wirtschaftlichen Chancen ins Ausland abwandern.
Das Fraunhofer ISI warnt: Fehlende Investitionen, langsame Genehmigungsverfahren und unklare politische Rahmenbedingungen gefährden den Aufbau einer eigenständigen Batterieindustrie. Das hat Folgen:
• Verlust von Arbeitsplätzen in der Automobil- und Energiewirtschaft
• Zunahme der Abhängigkeit von asiatischen Herstellern
• Geringere Kontrolle über Preise, Rohstoffe und Lieferketten
Das Risiko: Europa könnte denselben Fehler machen wie bei der Solarindustrie. Auch dort war die EU einst führend – bis China mit massiven Investitionen und strategischer Förderung die Marktführerschaft übernahm.
Batterien allein reichen nicht – Europa muss auch für den Strom sorgen
Aber selbst wenn Europa seine Batterieproduktion hochfährt – woher kommt der Strom, der diese Batterien speist? Denn eine starke Batterieindustrie bedeutet auch einen steigenden Energiebedarf – und dieser sollte nicht aus fossilen Quellen kommen.
Hier setzt LORENZ³ an. Wir machen Solarstrom für Unternehmen nutzbar – direkt vor Ort, auf den Dächern der Industrie. Denn eine nachhaltige Batterieproduktion braucht nicht nur Rohstoffe und Fabriken, sondern auch eine saubere Energiequelle.
Während Europa noch um den Ausbau der Batterieproduktion ringt, setzen wir bereits heute Lösungen um, die die Energiewende voranbringen – mit Photovoltaik, Batteriespeichern und intelligenten Energiekonzepten.
Doch eines ist klar: Ohne eine starke europäische Batterieproduktion bleibt Europa abhängig – und mit jeder verpassten Fabrik geht nicht nur Technologie, sondern auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze verloren.
Jetzt ist der Moment, um zu handeln. Die Energiewende wird in Europa entschieden – oder eben nicht.
Comments